MTG Horst – HSC 08 1:3 (24:26 16:25 25:20 22:25)
MTG Horst – HSC 08 1:3 (24:26 16:25 25:20 22:25)
Volleyball-Männer überzeugen mit guter Moral
Wichtiger Sieg auch ohne Zuspieler
GELSENKIRCHEN – Wohl kaum einen besseren Ort als das Herz des Ruhrgebiets hätten sich die Verbandsligavolleyballer des Hammer SportClubs aussuchen können, um unter Beweis zu stellen, dass sie an Tagen, an denen spielerischen Glanzleistungen nicht zu erwarten sind, auch durch harte Arbeit überzeugen können. So mussten der Tabellenzweite in Abwesenheit seines Zuspielers Carsten Pahlplatz über vier Sätze hart kämpfen, um den Auftritt in der ehemaligen Bergbaustadt letztlich erfolgreich mit 3:1-Sätzen (26:24, 25:16, 20:25, 22:25) zu bestreiten.
Dabei spielte zunächst, wenn überhaupt nur untergeordnet eine Rolle, dass dem Hammer SC bereits in der Vorrunde gegen Oberaden das Kunststück gelungen war, ohne ihren Zuspieler erfolgreich zu sein. „Die Horster Mannschaft war um Längen stärker als Oberaden und hat von Beginn an deutlich gemacht, dass man die Punkte unbedingt selbst verbuchen will“, beschreibt Spielertrainer Jan Bernardy die aggressive Grundhaltung, mit der sich sein Team von Beginn an auseinandersetzen musste. In Kombination mit den Anpassungsproblemen, die sich zwangsläufig ergeben, wenn ein Angreifer auf der Zuspielerposition eingesetzt wird, schien die Partie zunächst zu einem Himmelfahrtskommando zu werden. Mit 2:10 lag die HSC-Sechs bereits zurück, ehe eine Aufschlagsserie von Tim Gossen dafür sorgte, dass der Sturmlauf der Gastgeber zunächst unterbunden werden konnte. „Im Nachhinein war es gerade für Tim wichtig, dass er so ein wenig Sicherheit in sein Zuspiel bekam und Stück für Stück die Zuversicht, die Punkte aus Gelsenkirchen mitzunehmen, zurückkehrte“, beschreibt Bernardy, wie seine Mannschaft nach dem verpatzten Start doch schnell wieder ins Spiel zurückfand und fortan selbst Akzente setzen konnte. „Ausschlaggebend für den weiteren Verlauf der Partie war ganz sicher, dass wir den ersten Satz drehen konnten, auch wenn es am Ende knapp war“, ist Tim Gossen glücklich, dass er mit seinen Mitstreitern doch noch mit dem Satzerfolg die Anfangseuphorie der Gastgeber dämpfen konnte.
Die wiedergewonnene Sicherheit sorgte dafür, dass der HSC auch den zweiten Spielabschnitt dominierte, wobei mit dem Wechsel von Robin Ritter für Robin Breuer und die damit verbundene Umstellung auf zwei Zuspieler für den deutlichen 25:16-Erfolg sorgte. Dass der Widerstand der erbittert um den Klassenerhalt kämpfenden Gäste noch nicht gebrochen war, musste der Tabellenzweite dann in der Folgezeit erleben. Die MTG nutzte die wenigen schwachen Momente auf Hammer Seiten aus, um mit dem Satzanschluss die Hoffnung auf weitere Zähler im Abstiegskampf zu nähren. Es spricht einmal mehr für das wiedergefundene Selbstbewusstsein des Aufstiegsaspiranten, dass man sich nicht gänzlich aus dem Konzept bringen ließ und entsprechend gegenhalten konnte. „Es war bei diesem knappen Spielverlauf schlussendlich richtig, dass wir zwischendurch einigen Wechseln für eine Entlastung sorgen konnten und so noch einmal zulegen konnten, als es um die entscheidenden Punkte ging“, sieht Bernardy auch in der gegenüber dem Saisonstark größer gewordenen Breite des Kaders ein Grund, warum er mit seinem Team nicht mehr in den Entscheidungssatz musste und sich frühzeitig alle drei Punkte sichern konnte.
Der HSC hält somit seinen Vorsprung auf den Verfolger aus Holsterhausen und hat es am kommenden Wochenende gegen Bocholt selbst in der Hand, mit einer Revanche für die unerwartete Niederlage des Hinspiels den Traum vom Aufstieg weiter zu führen.
Für den HSC spielten: Barth, Bernardy, Breuer, Da Costa Melo, Geissler, Gossen, Haverkamp, Henning, Pelzer, Ritter, Tröster
Vorbericht:
Straucheln gegen Tabellenvorletzten verboten
HAMM – Überraschend unaufgeregt und abgeklärt zeigten sich die Verbandsliga-Volleyballer des Hammer SportClubs am Sonntagabend nach ihrem an sich triumphalen 3:0-Sieg im Spitzenspiel gegen Holsterhausen, der ihnen den Sprung auf den ersehnten zweiten Tabellenrang ermöglicht hatte. Anstelle euphorisch über fulminante Vorstellung zu sinnieren, galt die Aufmerksamkeit der Mannschaft voll und ganz dem kommenden Spiel am Sonntag um 17:00 Uhr gegen die MTG Horst. Dass sich dabei durchaus sorgenvolle Züge in den Gesichtern der Spieler widerspiegelten, liegt weniger im knappen Ergebnis des Hinspielsiegs begründet, sondern vielmehr daran, dass Carsten Pahlplatz als alleiniger Zuspieler bei diesem Spiel nicht zur Verfügung stehen wird.
Erschwerend hinzu kommt, dass die MTG Horst als Tabellenvorletzter fast schon zum Siegen verdammt ist, wenn man im Saisonfinale noch an das rettende Ufer erreichen will. Die Hoffnungen auf das Erreichen werden vor allem auch durch die Erfolge in der Rückrunde genährt, in der die Männerturngemeinschaft in den letzten fünf Spielen bereits zwölf ihrer 14 Punkte einspielen und dabei mit Satzgewinnen gegen die anderen beiden Topteams überraschen konnte. „Horst wird garantiert nichts verschenken und sich keinesfalls von unserer Siegesserie beeindrucken lassen“, erwartet Spielertrainer Jan Bernardy einen erbittert fightenden Gegner und hofft darauf, dass seine Mannschaft die Vorzeichen verinnerlicht und die Aufgabe im Schatten der Veltins-Arena nicht auf die leichte Schulter nehmen wird.